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Alle Jahre treffen sich die Mitglieder der Polizeimusik Zürich-Stadt zur Generalversammlung. Für die einen ist dies bestimmt ein Termin der Pflicht und für die anderen ein Termin bei dem angeregt über die Zukunft diskutiert werden kann. Auf jeden Fall schwelgen viele immer wieder in den Erinnerungen des vergangen Vereinsjahres.
Für mich persönlich war diese Generalversammlung vom 5. April 2019 eine Premiere als Aktuarin. Somit war ich im Vorfeld etwas angespannt, ob ich alles beisammen hatte und richtig aufbereitet wurde. Nach der Begrüssung durch den Präsidenten Oliver Hess und einem «Znacht» mit Kartoffelsalat und Fleischkäse folgte der obligate Jahresbericht des Präsidenten.

Oliver Hess hat sich sehr viel Mühe gemacht und den Jahresbericht 2018 mit den vielen verschiedenen Programmpunkten zusammengefasst und untermalte diesen mit fotografischen Impressionen. Die Teilnehmer der Versammlung konnten sich den einen oder anderen Schmunzler nicht verkneifen. Auch ich konnte nach dem Start somit nochmals etwas Luft holen und meine Anspannung war verflogen.

Nach dem doch eher unterhaltsamen und etwas schwelgenden Start mussten doch noch eher etwas schwerere Traktanden behandelt werden. Dies forderte von den Anwesenden sowie vom Vorstand immer wieder viel Aufmerksamkeit. Den Kassen wurden dabei die Décharge erteilt, die Mutationen innerhalb des Vereines behandelt und der Vorstand wie gehabt in den jeweiligen Ämtern bestätig. Ebenfalls wurde Thomas Salletmeier als neues Vorstandsmitglied begrüsst, Thomas wurde als Beisitzer gewählt. Herzlich willkommen!

Termingerecht wurden zwei Mitgliederanträge zur GV 2019 gestellt. Werner Strassmann stellte im Namen des Schlagzeugregisters einen Antrag zur Beschaffung eines neuen Schlagzeuges. Nach einer kleineren Diskussion innerhalb der Versammlung über die Finanzierung erklärte sich Markus Baumann bereit, eine Sammelaktion diesbezüglich zu starten. Unser Gönnermitglied, leidenschaftlicher Sänger und Polizeimusik-Car-Chauffeur Martin Willi spendete daraufhin spontan Fr. 100.– in bar.

Was für eine tolle Geste. Ganz herzlichen Dank an alle, die sich mittlerweile an dieser Sammelaktion beteiligt haben.
Ramona Rota stellte den etwas emotionalen Antrag, den seit den 70er-Jahren getragenen in blau/weiss gehaltenen Smoking abzuschaffen. Wegen der neunen Uniform sei dieser nicht mehr zeitgemäss. Nach einem regen Wortwechsel von Befürwortern und Gegnern dieses Antrages wurde dieser Antrag zur Freude der einen mit 19 Ja gegen 25 Nein-Stimmen abgelehnt. Somit wird die Polizeimusik auch in Zukunft mit dem Smoking an den Jahreskonzerten auftreten. Nach diesen emotionalen Entscheiden ging es wieder etwas ruhiger weiter. Der Präsident informierte über die laufenden Geschäfte. Dies ist immer sehr spannend. Wohin verschlägt es die Polizeimusik in nächster Zukunft?

Generalversammlung der Polizeimusik  beim «Escher Wyss»  in Zürich

Marcel Sennhauser wird nochmals gebührend verabschiedet und zum Ehrendirigenten ernannt.

Im November 2019 steht eine Reise nach London an, wo die Polizeimusik als Zunftspiel der Zunft zur Waag die Lord Mayor’s Show musikalisch begleiten wird. Das traditionelle Jahreskonzert, seit Jahren im Seminarhotel Best Western Spirgarten, in diesem Jahr unter der Leitung des neuen Dirigenten und mit dem Thema in Richtung «Swissness».

Ein grosses Interesse besteht jedoch bei einer Ein-ladung an das Moscow Tattoo im Jahr 2020. Der zu den fünf grössten Tattoos weltweit gehörenden Gross-anlass mit 8 Auftritten und über 50’000 Zuschauern dauert knapp zwei Wochen. Derzeit laufen jedoch noch einige wichtige Abklärungen bevor dieses Projekt im Verein vorgestellt werden kann.

Da dieses Projekt einen sehr grossen finanziellen sowie zeitlichen Aufwand bedeuten würde, wäre die Teilnahme an der Polizeishow in Hamburg 2020 eine willkommene Alternative. Eine Einladung diesbezüglich hat die Polizeimusik bereits erhalten, jedoch hängt dies davon ab, wie die Umsetzung des Moscow Tattoo sein wird. Eines der letzten Traktanden aber für mich das wichtigste sind die Ehrungen. So sind sie die Wertschätzung an die einzelnen Mitglieder über den fleissigen Probenbesuch, die besonderen Verdienste in einer speziellen Funktion oder aber auch über die vielen Jahre des Musizierens für den Verein.

Wieder wurden einige Mitglieder für langjährige Aktivmitgliedschaft geehrt. In diesem Jahr sind dies mit 35 Jahren Markus Hofmann, mit 20 Jahren André Beck, Petra Glauser und Nicole Schibli. Bruno Probst hat sich nach 53 Jahren bei der Polizeimusik Zürich-Stadt entschieden, auch bei der Musik endlich in den Ruhestand zu treten. Herzlichen Dank Bruno für diese lange Treue!

Verschiedene Mitglieder waren im Jahr 2018 auch sehr fleissig bezüglich dem Probe- und Konzertbesuch. Auf Platz 1 mit lediglich 3 Absenzen ist unser Posaunist Ruedi Wenger. Was für eine Leistung würde ich da sagen!

Ein wichtiger Punkt bei den Ehrungen ist auch immer die Veteranenernennung. Unser Veteranenobmann Beat Zöllig hat diesbezüglich immer alles im Griff. In diesem Jahr werden drei Mitglieder der Polizeimusik am Sonntag den 29. September 2019 im Stadthaus geehrt. Dies sind mit 35 Jahren als Eidg. Veteranin Silvia Lottenbach und mit je 25 Jahren als Kant. Veteranen Marcel Bopp und Steve Ruder.

Generalversammlung der Polizeimusik  beim «Escher Wyss»  in Zürich

Oliver Hess ehrt Bruno Probst für seine langjährige Aktivmitgliedschaft.

Nach einer längeren Generalversammlung ging es bereits Richtung 23.00 Uhr. Die Teilnehmer waren langsam froh, dass es nun doch in den Endspurt ging. Der Präsident bedankte sich zum Schluss bei allen, die sich in irgend einer Form an der Organisation dieser GV 2019 beteiligt haben. Er dankt für die Unterstützung und wünscht weiterhin viel Freude und Erfolg beim Musizieren!

Ich für meinen Teil war sehr froh, dass ich die erste Generalversammlung als Aktuarin überstanden hatte. Nun geht es für mich weiter, im Büro diese Informationen zu Papier zu bringen. Mittlerweile habe ich das 19-seitige Protokoll geschrieben und mit allen Beilagen eine Dokumentation mit insgesamt 69 Seiten erstellt. Was für ein Buch! Eine Generalversammlung fordert von jedem einzelnen, vor allem vom Vorstand viel Fleiss. Die Arbeit lohnt sich jedoch immer wieder sehr! Die Polizeimusik Zürich-Stadt macht mir bereits seit 20 Jahren sehr viel Freude und diese Freude will ich auch an die Zuhörerinnen und Zuhörern in Zukunft weitergeben können.

Text: Petra Glaser, Bilder: Christian Kuster