Obwohl wir in Deutschland die gleiche Show wie in Avenches zeigen wollten, war die Vorbereitung wieder intensiv. Wir hatten an drei Probesamstagen die neu dazukommenden Aktivmitglieder in unseren Reihen integriert und den einen oder anderen Schwierigkeitsgrad in den Figuren erhöht. Natürlich durfte auch der musikalische Feinschliff nicht fehlen. So fühlten wir uns gut vorbereitet und freuten uns auf das Abenteuer Musikparade.
Und dennoch: Beim Einlaufen in die grosse Olympiahalle, in der schon Showgrössen wie Queen, die Rolling Stones oder ABBA aufgetreten waren (bisher haben rund 33 Millionen Menschen in dieser Halle Konzerte und Shows besucht!), schlug uns allen das Herz etwas schneller. Dass wir als Amateure eine solche Chance erhielten, war einfach unbeschreiblich! So tauchten wir mit einem Lächeln ein in die Gänge der Olympiahalle, bezogen unsere kleine Garderobe, quetschten uns an einen kleinen Tisch, um zu Mittag zu essen und spassten guten Mutes mit unseren Gspänli. Nach einer eher mässigen Hauptprobe für unsere Show, einer gefühlt ewigdauerten Probe für den finalen Gesamtchor, der mit allen Musikanten gemeinsam bestritten wurde, und ein paar Stunden Plaudern, im angrenzenden Biergarten am See Verpflegen, Vorschlafen und Spassen war es dann endlich so weit: Um 21.04 sagte uns der Moderator als eines der weltbesten Polizeimusik-Korps an und der Vorhang öffnete sich. Auch wenn die Halle nur halbgefüllt war, ein Gänsehautmoment par excellence. Und anders als ein paar Stunden zuvor lieferten wir ab. Die erste von vier Shows war geschafft und wir konnten zufrieden unseren Weg ins Hotel nach Stuttgart antreten.
Dritter Tag, dritte Stadt, dritte Halle. Langsam, aber sicher machte sich die Müdigkeit bemerkbar, es wurde auf der Fahrt nach Freiburg im Car schon merklich stiller. Die Halle sei ganz anders als die anderen zwei, wir hätten aber keine Zeit für eine Einzelprobe, war uns gesagt worden. Wir waren aber genug früh vor Ort, um doch noch im Eiltempo unsere Show durchzugehen und die nötigen Anpassungen für den Einzug vorzunehmen. Einer erfolgreichen letzten Aufführung stand nichts im Wege. Und so kam es dann auch: Gegen halb fünf am Nachmittag ertönten die letzten Klänge der Dudelsäcke, die vor uns an der Reihe waren und der schwere, schwarze Vorhang öffnete sich ein letztes Mal. Showtime! Wieder einmal gingen die 12 Minuten unserer Show wahnsinnig schnell vorbei. Kaum waren wir auf der Bühne, mussten wir schon wieder runter. Nach der obligaten Finalshow traten wir erschöpft, aber zufrieden die Heimreise an. Mit im Gepäck viele schöne Erinnerungen, eine Prise Stolz … und ganz viele Gutscheinbons, die wir nicht bei den offiziellen Mahlzeiten eingelöst hatten.